Campus - CDU und SPD verfolgen ihr Ideologieprojekt ohne Rücksicht auf den Bürgerentscheid 2017 weiter. Nichts gelernt?

Campus-Schule? Was ist das denn?

 

In der Septembersitzung 2019 des Schulausschusses wurde der Politik der „Bildungscampus“ – quasi ohne Aussprache präsentiert. In der Folgesitzung ging es gleich um den Beschluss von haushaltsrelevanten Positionen.

 

Eine scheinbare Profi-GmbH präsentierte ihre Lösungen für eine bessere Schullandschaft in Dülmen, quasi in einem "All-inclusiv-Paket." 

 

Als FDP fragten wir uns, ob wir neben dem Personal im Schulamt und dem Architekten im Bauamt nicht eine eigene Personaldecke dafür haben, anstatt für alles teure Gutachten zu vergeben. Wir haben die Wünsche der Schulen. Und wir haben die baulich genannten Ideen u. a. aus dem Architekturwettbewerb Sekundarschule. Warum kann die Verwaltung nicht eine Kleinbaustelle nach der anderen angehen. Das wäre alles eine Prioritätenfrage.

 

Inhaltlich hat die FDP doch sehr die Aussage irritiert, dass hier eine Art Synergienkonzept zwischen Haupt- und Realschule entstehen soll. Zwei völlig verschiedene und autarke Schulen, die räumlich recht weit auseinander liegen. Warum soll das so passieren?

 

Zwar beteuern sowohl CDU als auch Sie Frau Bürgermeisterin, dass das Votum des Bürgerentscheids zum Erhalt der dreigliedrigen Schullandschaft auch weiterhin für Sie Bedeutung hat. Ihr wahres Gesicht, können Sie alle aber nicht verbergen, dafür haben Sie sich schon zu sehr im letzten Schulausschuss verplappert.

 

Vielleicht war es ja kein Zufall, dass der Vorsitzende des Schulausschusses den Haushaltsbereich aufrief: „Kommen wir nun zur Sekundarschule“ – gemeint war natürlich Sekundarstufe! Ich fasse mal zusammen, damit Sie alle diese Hintertürlogik verstehen:

 

Nach dem Bürgerentscheid gegen die Sekundarschule bot Ihnen die FDP die Hand um gemeinsam an der Optimierung der Schullandschaft zu arbeiten. Sowohl in dem Jahr wie auch darauf werden Anträge der FDP abgelehnt. Eine Woche vor dem Auslaufen der Bindungsfrist kommt die Conceptk-GmbH in den Schulausschuss und macht einen netten Vortrag zur Optimierung der Schullandschaft und spricht immer wieder von Synergieeffekten. Ohne Aussprache wird Geld für ein Gutachten eingestellt, bei dem sich herausstellt, dass das Ergebnis schon längst feststeht.

 

Die SPD zieht im letzten Schulausschuss spontan den Antrag zum Neubau der Paul-Gerhard-Grundschule (PGS) zurück – Begründung blabla… Absprachen mit der Verwaltung. Und die Verwaltung deutet an, dass Instandsetzungen von Altbauten bis zu 78 Mio. Euro kosten können und ein Neubau auf günstiger sei. Ein SPD-Vertreter fügt hinzu, dass der Bildungscampus auf freier Fläche kommt. Äh… kommen könnte…-verplappert. (Logik dahinter: Die PGS könnte dann in die KvG ziehen, Stadtarchiv und Kulturhaus können sich im Hermann-Leeser-Gebäude austoben der Bildungscampus wird mit rund 1000 Schülerinnen und Schülern bestückt.  

 

Vertrauen ist keine Einbahnstraße FDP, Bürgerinnen und Bürger wurden schon einmal im Rahmen der Sekundarschule massiv getäuscht und hintergangen. Scheinbar gab es auch hier im Vorfeld Absprachen.

 

Nur die FDP wurde wieder ausgeklammert. Zudem steht das Ergebnis schon fest – der Bildungscampus soll Haupt- und Realschule zusammenführen. Erstmal nur in einem neuen Gebäude, da ist die Akzeptanz der Bevölkerung schon mal groß und wenn dann die Programme und Örtlichkeiten nach ein paar Jahren verwässert sind, dann kommt der Zusammenschluss zur ideologischen Sekundarschule 2.0 – oder doch die Christmarxistische Gesamtschule oder je nach neuer Landesregierung die Einheitsbreischule.

 

Durch die Hintertür – zugegeben nicht ungeschickt – wird dann doch eine andere Schulform eingeführt.  Gerade die CDU und SPD machen genau da weiter, wo Sie im Jahr der Sekundarschulniederlage aufgehört haben.

 

Die FDP wird das nicht akzeptieren und vor allem die Bevölkerung wird das nicht akzeptieren. Ein Antrag zum nächsten Schulausschuss wird folgen. Ich kann Ihnen nur noch einmal anbieten, die FDP in dieser wichtigen Angelegenheit mitzunehmen, solange es noch geht.

Diese grüne Wiese einschließlich Acker könnte ein möglicher Bauplatz für das neue Campus-Schulgelände sein.